Angst vor dem Fliegen

In Deutschland leiden etwa drei Prozent der Bevölkerung unter Flugangst, für jeden zwölften ist das Fliegen unangenehm und ist oft von Nervosität und einem unsicheren Gefühl begleitet. Weltweit sind etwa 500 Millionen Menschen betroffen. Doch woher kommt diese Angst und was kann dagegen getan werden? Aviophobie, so wird die Angst vorm Fliegen in der Fachwelt bezeichnet, ist in ihrer Ausprägung sehr individuell und unterschiedlich stark ausgeprägt, daher gibt es nicht das eine Heilmittel, sondern ganz verschiedene Lösungsansätze.

Das Gefühl der Angst wird oft von Schweißausbrüchen, Schwindel, Kopfschmerzen und Magenproblemen bis hin zur Übelkeit begleitet. Diese Symptome werden oft durch Turbulenzen und die Höhe verursacht, besonders Stress auslösend sind der Start und die Landung, viele haben auch Angst vor einem Absturz. Dazu kommt noch das sogenannte Beifahrer-Syndrom, die Passagiere sind Handlungsunfähig und dem Piloten und der Technik des Flugzeugs ausgeliefert. In den seltensten Fällen wird die Angst dagegen durch schlechte Erfahrungen ausgelöst.

Um die Angst zu verringern oder gar ganz auszuschalten bieten immer mehr Fluggesellschaften Seminare an, um betroffenen Passagieren zu helfen. Statistiken zeigen, dass die langzeiterfolge dieser Seminare positiv sind, so können etwa 80 Prozent nach der Teilnahme entweder Angstfrei Fliegen oder eine deutliche Verringerung ihrer Angst feststellen. Wer lieber selber gegen die Phobie angehen möchte kann sich verschiedener Mittel bedienen. So kann es auch Hilfreich sein, sich mit der Technik eines Flugzeugs auseinander zu setzen, warum dieses überhaupt fliegen kann und wo die Geräusche, vor allem vor Start und Landung, herkommen. Ein Blick in die Statistiken macht außerdem klar, dass das Flugzeug eines der sichersten Verkehrsmittel überhaupt ist und die Fahrt zum Flughafen mit Zug oder Auto viel gefährlicher ist. So müsste eine Person für 29000 Jahre jeden Tag fliegen, um in einen tödlichen Unfall zu geraten.

Weiterhin helfen Ablenkungsmöglichkeiten während des Fluges, wie das Bordprogramm oder eine interessante Lektüre. Zusätzlich hilft es sich ein Platz im vorderen Teil des Flugzeugs zu sichern und möglichst viel Wasser zu trinken, da die Luft im Flugzeug sehr trocken ist, von Kaffee oder Alkohol wird dagegen abgeraten, da diese auf den Körper anregend wirken und so angstanfälliger machen. Gut sind auch Entspannungsübungen, wie spezielle Atemtechniken, zum Beispiel die Bauchatmung, oder auch öfters die Sitzposition zu wechseln. Wem das alles noch nicht hilft, der kann auf homöopatische Mittel oder andere pflanzliche Präparate zur Beruhigung zurückgreifen, im Gegensatz zu Medikamenten haben diese keine Begleiterscheinungen. Trotzdem sollte sicherheitshalber die Einnahme mit dem Hausarzt besprochen werden.

Bildquelle: Klaus Serek / pixelio.de