Angst vor Spinnen
Die Angst vor Spinnen, auch Arachnophobie genannt, ist eine der am weitesten verbreiteten Angststörungen überhaupt. Es sind sowohl Frauen als auch Männer davon betroffen und auch das Alter der Betroffenen schwankt von Kleinkindalter bis ins Greisenalter (4-99 Jahre).
Ursachen
Als Auslöser einer Spinnenphobie kommen mehrere Möglichkeiten in Betracht. Eine Möglichkeit ist das anerlernte Verhalten. Kinder orientieren sich an den Eltern und übernehmen größtenteils auch ihre Verhaltensweisen. Wenn das Kind nun mitbekommt, dass sich ein Elternteil (oder auch beide) vor Spinnen fürchtet, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich auch das Kind vor Spinnen fürchtet und dementsprechend eine Phobie entwickelt. Gerade in der heutigen Zeit kennen Kinder die Tiere oftmals nur aus Büchern oder Filmen, aber ein direkter Kontakt findet kaum noch statt. Darum sind auch Stadtmenschen häufiger betroffen, als Menschen die auf dem Land naturnah aufgewachsen sind.
Eine weitere Möglichkeit für eine Phobie-Auslösung sind die Spinnen an sich und deren Erscheinungsbild. Üblicherweise gilt als Ursache für Angststörungen folgende These: Je mehr ein Tier oder auch ein Gegenstand von menschlichen Erscheinungsbild abweicht, desto größer ist die Gefahr eine Phobie zu entwickeln. Speziell Spinnen, mit ihren vielen Beinen und dem typischen Erscheinungsbild sind geradezu prädestiniert für eine Phobieauslösung. Dabei ist zu beobachten, dass die Angst bei den Betroffenen umso größer wird, je größer die Spinnen sind. Mit Spinnen, die lediglich einige Millimeter groß sind, haben die wenigsten Menschen Probleme. Aber bei großen Spinnen wie Kellerspinnen, Weberknechten oder auch Vogelspinnen entwickeln sehr viele Menschen Ängste. Dazu kommt, dass sich Spinnen lautlos und teils sehr schnell bewegen und an den unmöglichsten Stellen auftauchen können, was sie so unberechenbar macht. Viele Menschen befürchten auch, dass die Spinne während des Schlafs über den Körper oder das Gesicht läuft oder auch, dass die Spinnen unbemerkt in die Körperöffnungen wie Mund oder Nase krabbeln könnten und dort verweilen bzw. Eier ablegen. Ebenso kommt der Aspekt der Giftigkeit in Betracht, wobei es in Europa nur sehr wenige Exemplare gibt, die tatsächlich giftig sind.
Heilung einer Phobie
Zur Bekämpfung von Phobien jeglicher Art, hat sich in der Verhaltenstherapie die Konfrontationstherapie bewährt. Der Betroffene wird hierbei mit seinen größten Ängsten, in diesem Fall Spinnen, in sicherer Umgebung konfrontiert und muss sich seinen Ängsten stellen und kann sie dadurch auch überwinden. Es gibt Fälle, in denen sich ehemalige Phobiker nach einer solchen Therapie sogar Vogelspinnen als Haustiere angeschafft haben. Betroffene sollten sich mit Spinnen auseinandersetzen und sich über sie informieren, denn nur wer sich seiner Angst stellt, kann sie auch überwinden.
Bildquellen:
Thomas Meinert / pixelio.de
Huelsmann Fotografie / pixelio.de