Angst vor Knöpfen

Die Angst vor Knöpfen, die Knopfphobie (Fachausdruck: Koumpounophobie), ist eine übersteigerte Abneigung dagegen, Knöpfe anzufassen oder an eigenen Kleidungsstücken zu tragen. Sie kann soweit gehen, dass der Betroffene bereits Knöpfe an anderen Personen ekelhaft findet oder es sogar vermeidet, das Wort ‚Knopf‘ auszusprechen. Die Abneigung kann, je nach Knopfart, unterschiedlich stark sein. So empfinden Knopfphobiker oft desto mehr Furcht, je kleiner die Knöpfe sind. Häufig werden zum Beispiel auch Perlmuttknöpfe mehr abgelehnt als Holz- oder Plastikknöpfe. Die Angst vor Knöpfen ist meist auch verbunden mit negativen Ekel-Phantasien, so stellen sich die Betroffenen oft vor, die Knöpfe könnten glitschig oder klebrig sein und ewig an einem haften bleiben.

Zur Angst vor Knöpfen kommt es klassischerweise durch ein mit Knöpfen verbundenes Ereignis, das als unangenehm empfunden wurde. Beispielsweise kann man sich irgendwann einmal an einem Knopf verletzt haben, oder ein Knopf kann tatsächlich einmal reale Ekelgefühle ausgelöst haben. Es mag auch sein, dass der Anblick von Knöpfen zufällig mit einem ganz anderen unangenehmen Erlebnis verbunden war und dass diese beiden Dinge im Gedächtnis miteinander gekoppelt werden. Fortan kann es dazu kommen, dass man den Umgang mit Knöpfen eher meidet, um auch die unangenehmen Erinnerungen zu vermeiden. Hält diese – eventuell unbewusste – Vermeidung an, so kann die Angst vor Knöpfen nicht gelöscht werden und verstärkt sich sogar noch. Dies wird in der Psychologie als klassische Konditionierung bezeichnet.

Wie bekämpft man nun eine Knopfphobie? Der einzige Weg, dies erfolgreich zu tun, ist es, sich mit dem Objekt der Angst, also mit den Knöpfen, schrittweise zu konfrontieren. Zunächst sollte man sich in Situationen hineinversetzen, die den Umgang mit Knöpfen erfordern. Man kann sich zum Beispiel vorstellen, wie man sein Hemd oder seine Bluse auf- oder zuknöpft oder gedanklich in eine Schachtel Knöpfe fassen. Löst dies keine größeren Ängste mehr aus, sollte man im nächsten Schritt versuchen, reale Knöpfe anzufassen oder mit ihnen zu hantieren – so lange, bis die Furcht erträglich oder verschwunden ist. Notfalls ist die Hilfe eines Psychotherapeuten erforderlich. Bei Phobien dieser Art hat sich besonders die Verhaltenstherapie sehr bewährt.

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