Angst vor dem Erbrechen

Menschen, die an Emetophobie leiden, haben Angst vor dem Erbrechen. Dabei gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Während die Einen Panik davor haben, sich selbst zu übergeben, fürchten andere bereits, dass sich Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung erbrechen könnten und sie dabei zusehen müssen. Manche haben nur Angst, sich in Gegenwart anderer zu erbrechen, wohingegen andere das Erbrechen auch fürchten, wenn sie alleine sind. Dabei stellt oft nicht das Erbrechen selbst das größte Problem dar, sondern die damit verbundene Unvorhersehbarkeit und Unberechenbarkeit. Sie fürchten, die Kontrolle über ihren Körper zu verlieren.

Ursachen

Die Ursachen können sehr vielfältig sein. Beispielsweise kann ein traumatisches Erlebnis im Kindesalter eine Emetophobie auslösen. Möglicherweise wurde das Kind bestraft oder ausgelacht, als es sich übergeben musste, sodass es für sich gelernt hat: Erbrechen ist etwas Schlimmes, was vermieden werden muss. Das Selbstwertgefühl des Betroffenen kann dadurch so gelitten haben, dass dieser jeden weiteren Kontrollverlust fürchtet. Doch nicht immer ist eine negative Reaktion für die Angst verantwortlich. Möglicherweise wurde eine Magen-Darm-Grippe als so furchtbar quälend erlebt, dass ein erneutes Erbrechen gefürchtet wird. Gelegentlich wird auch die Angst vor dem Ersticken als Ursache benannt. Oft spielen zudem persönliche Probleme eine Rolle. Ständiger Druck von außen kann dazu führen, dass der Betroffene das Gefühl hat, wenigstens seinen eigenen Körper kontrollieren zu müssen. Ein Verlust dieser Kontrolle wird dann als weitere persönliche Niederlage empfunden. Auch können schwierige Verhältnisse im Kindesalter das Vertrauen in sich selbst und in die Mitmenschen so weit zerstört haben, dass die Angst ensteht, irgendetwas zu tun, wodurch Ablehnung oder Bestrafung droht.

Behandlung

Viele Emetophobiker glauben, dass die Übelkeit ihr eigentliches Problem ist. Dies ist in den wenigsten Fällen der Fall. In Wirklichkeit entsteht gerade durch die Angst erst die Übelkeit. Diese angstbedingte Übelkeit führt zu der Panik, erbrechen zu müssen, was die Übelkeit zusätzlich verstärkt. Aus diesem Teufelskreis muss ausgebrochen werden. Dabei kann möglicherweise eine Entspannungstherapie helfen. Doch dies allein wird selten genügen. Zusätzlich sollte eine Verhaltenstherapie begonnen werden, wo versucht wird, die Ursache in der Vergangenheit zu finden und dadurch das grundlegende Problem zu lösen und das Selbstvertrauen aufzubauen. Außerdem ist eine Konfrontationstherapie für eine Angststörung sehr hilfreich. Dabei wird der Betroffene mit der Situation konfrontiert, vor der er Angst hat. Im Fall der Emetophobie werden z.B. Bilder von erbrechenden Menschen gezeigt, bis es dem Betroffenen gleichgültig wird. Die Therapie ist erfolgreich, wenn der Betroffene sich durch seine Angst nicht mehr einschränken lässt.

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