Angst vor Clowns

Clowns haben im Zirkus vor allem eine Aufgabe: Sie sollen das Publikum mit ihren geschminkten Gesichtern, ihrer bunten Kleidung und ihrer Tollpatschigkeit zum Lachen bringen. Für nicht wenige Menschen ist der Anblick eines Clowns aber alles andere als erheiternd. Die Angst vor Clowns, in der Fachsprache Coulrophobie genannt, ist weiter verbreitet, als oftmals angenommen wird. Dabei sind es nicht etwa nur Kinder, die dem aufgemalten breiten Grinsen der Clowns misstrauen und sich weinend hinter ihren Eltern verstecken – auch zahlreichen Erwachsenen steht der Angstschweiß auf der Stirn, wenn sie im Fernsehen, auf Bildern oder im echten Leben auf einen Clown treffen.

Die Gründe für eine Coulrophobie liegen oftmals in der Kindheit der Betroffenen. Besonders sensible Kinder werden schnell von dem lauten, auffälligen Verhalten der Clowns eingeschüchtert. Die geschminkten Gesichter und bunten Perücken erscheinen vielen Betroffenen wie eine bedrohliche Maske. Es ist nicht zu erkennen, wer oder was sich dahinter verbirgt – es kann ein freundlicher oder auch ein böser Mensch sein. Die Vorstellung, dass sich hinter dem lustig grinsenden Clownsgesicht in Wirklichkeit eine Person mit den schlimmsten Absichten stecken könnte, kann zu einer pathologischen Angst vor Clowns führen. In Film und Literatur finden sich darüber hinaus zahlreiche Beispiele für mordende Clowns, welche die Ängste noch zusätzlich schüren können. Nicht zuletzt machte der Serienmörder John Wayne Gacy in den 1970er Jahren Schlagzeilen, weil er als Clown auf Kinderpartys auftrat und zahlreiche Jungen ermordete.

Wer stark unter seiner Coulrophobie leidet, kann unter fachmännischer Anleitung versuchen, sich ihr zu stellen und sie zu behandeln. Ein Behandlungsansatz ist eine schrittweise Konfrontation. Dazu macht der Betroffene zunächst die Bekanntschaft eines Clowns – zunächst einmal ohne Verkleidung. Schritt für Schritt kann anschließend zugesehen werden, wie aus der ganz normal aussehenden Person mit Hilfe von Schminke, Perücke und Kleidung ein Clown wird. Selbstverständlich ist dies nur ein Therapieansatz und sicherlich nicht pauschal für jeden Coulrophobiker geeignet. Die Mithilfe des Betroffenen ist für jede Behandlungsmethode eine unbedingte Voraussetzung.

Bildquelle: Rike / pixelio.de