Angst vor Reisen

Urlaub, Geschäftsreisen, Tagesausflüge – viele Menschen sind regelmäßig außerhalb ihres Wohnorts unterwegs und finden, dass Reisen zu ihrem Leben dazugehört. Wer jedoch unter der Angst vor Reisen leidet, wird den Gedanken an eine bevorstehende Urlaubsreise keineswegs genießen können. Für die Betroffenen bedeutet die Aussicht, einige Tage oder Wochen an einem anderen Ort zu verbringen, eine unermessliche Qual. Sie suchen Ausreden, warum sie die Reise auf gar keinen Fall antreten können und bekommen nicht selten Panikattacken, wenn sie sich doch gezwungen sehen, das Auto, den Zug oder das Flugzeug zu besteigen. Selbst die wichtigsten Reisen zu den schönsten Anlässen werden so unmöglich.

Bei der Angst vor Reisen handelt es sich um eine sogenannte unspezifische Phobie. Die meisten Betroffenen wissen nicht, wovor sie sich genau fürchten. Es ist allein der Gedanke, ihre gewohnte Umgebung zu verlassen, der sie in Panik ausbrechen lässt. Experten zählen die Angst vor Reisen daher nicht selten unter den Oberbegriff der Agoraphobie (Angst vor öffentlichen Orten und/oder Menschenmengen). Im Gegensatz zu spezifischen Phobien wie beispielsweise der Flugangst gilt es hier zunächst, herauszufinden, was genau der Auslöser für die Angstzustände ist. Das Verkehrsmittel, fremde Menschen oder die Angst, sich anderswo nicht zurechtzufinden, können das Hauptproblem darstellen. Ein Grund dafür kann beispielsweise eine traumatische Erfahrung während einer Reise in der Vergangenheit sein, aber auch große Probleme mit dem eigenen Selbstwertgefühl können dazu führen, dass sich der Betroffene nicht aus seiner gewohnten Umgebung herausbewegen will oder kann.

Die Angst vor Reisen lässt sich laut Experten am besten durch eine Konfrontationstherapie bewältigen. Was für Betroffene zunächst schrecklich klingen mag, ist in vielen Fällen der einzige zuverlässige Weg, die Angst in den Griff zu bekommen. In fachkundiger Begleitung werden zunächst kleine Strecken mit verschiedenen Verkehrsmitteln zurückgelegt, bis der Betroffene sich zunehmend sicherer fühlt. Dabei gilt es, das individuelle Tempo des Einzelnen zu berücksichtigen und ihn nicht zu überfordern, da dies kontraproduktiv wirken könnte.

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